http://youtu.be/WnvgRT5l-JE
Geist und Körper leiden unter der Belastung von Überstimulation durch Informationen. Das hat Alvin Toffler bereits 1970 glasklar erkannt. Von der Überreiztheit geht aber auch ein Potential aus, gerade für neue innovative Erzähl- und Wissensformate. Ein solches Format ist „Peter Glasers Blauer Planet“.
Wer ist Peter Glaser? „Wer bin ich und wenn ja, wie viele?“, so der Titel eines Buches von Richard David Precht, scheint bei Glaser Programm zu sein. Als Geschichtenerzähler, Lyriker und Futurologe in Personalunion experimentiert Glaser mit vielen Versatzstücken und Perspektiven aus der Online-Welt. In dem Buch „24 Stunden im 21. Jahrhundert. Onlinesein. Zu Besuch in der neuesten Welt“ schreibt er: „Reinhard [ein alter Freund von ihm] sucht Wege in der Wirklichkeit, Wege im Netz sind mein Metier“.
Aktuell schreibt Glaser nicht nur als professioneller Blogger und Journalist u. a. für das Technology Review Magazin über solche Themen wie „Info-Comics erklären die Welt“ und als Kolumnist für die Stuttgarter Zeitung, sondern entwirft auch in seiner Videokolumne „Glasers Blauer Planet“ das „Bild einer Gesellschaft in Transformation“.
Fluch und Segen der Technologie
Mit „Transformation“ ist ein Übergangsstadium angesprochen, in dem wir uns derzeit beinahe alle befinden; Fluch und Segen neuer technologischer Entwicklungen. Innovationswillen und Veränderung inbegriffen, zugleich aber auch Angst und gefühlte emotionale und physische Lähmung. In dem Format „Peter Glasers Blauer Planet“ ist dieses Ohnmachtsgefühl mit der Bewegung im Rollstuhl vergleichbar. Die Last der Informationen und Daten, die mich zunehmend unbeweglicher macht. Auf der anderen Seite geht der Segen von der Magie der Innovation aus: Im Schwebezustand entstehen neue Bilder und Erzählungen von der Zukunft. Hier wirkt der Lyriker im Zauberland der Pixel – Stream of Conciousness.
Text: Marcus Klug