Haben Sie schon einmal von dem Modell der Selbstpflege von Dorothea E. Orem gehört? In diesem Modell geht es darum, durch zielgerichtete Aktivitäten Mängel in der gesundheitlichen Selbstfürsorge auszugleichen. Das Modell lässt sich auch auf den Umgang mit digitalen Informationen beziehen.
Bedingt durch meine Arbeit am Dialog- und Transferzentrum Demenz an der Universität Witten/Herdecke beschäftige ich mich schon seit längerer Zeit mit der Frage, wie sich einzelne Theorien aus der Pflege auf den Umgang mit digitalen Informationen und Wissen beziehen lassen. Vor diesem Hintergrund stieß ich bereits vor einiger Zeit auf das Modell der Selbstpflege von Dorothea E. Orem.
Die Krankenschwester und Pflegewissenschaftlerin Dorothea E. Orem entwickelte dieses Modell in den 1960er Jahren für den Bereich der professionellen Pflege. Orems Modell ist grundsätzlich ein Pflegemodell und damit eine Theorie, die sich auf zielgerichtete Aktivitäten richtet, um Faktoren zu regulieren, die
- die eigene Entwicklung
- lebenswichtige Funktionen oder
- die Gesundheit oder
- das Wohlbefinden
beeinträchtigen. Meiner Ansicht nach lässt sich das Modell von Orem auch auf den Umgang mit Kommunikationstechnologien und digitalen Informationen anwenden, da sich auch hier die Frage stellt, wie wir durch zielgerichtete Aktivitäten für mehr Balance sorgen können.
In dieser Weiterführung richtet sich das Modell von Orem somit keineswegs nur an Personen aus dem professionellen Pflegesektor, sondern gleichfalls auch an Personen im Bereich der professionellen Erwachsenenbildung oder auch an einzelne Organisationen aus dem Bildungsbereich. Dabei lautet die Fragestellung, wie sich die Gesundheit und das Wohlbefinden durch gezielte Aktivitäten im Umgang mit Kommunikationstechnologien und digitalen Informationen steigern lassen.
Lesen Sie dazu auch folgenden Beitrag: Digitale Werkzeuge für das Selbstmanagement in der Pflege_Teil 4.
Text: Marcus Klug