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Social Media – Flut oder Segen für die Kommunikation in der Wissenschaft? Interview mit Wenke Bönisch

Vor einiger Zeit wurde ich auf das Profil von der promovierten Historikerin und Freiberuflerin Wenke Bönisch aufmerksam, die eine Website mit dem Schwerpunkt „Wissenschaft und Publizieren im digitalen Zeitalter“  betreibt. Für Wissenschaftler und Personen, die beruflich viel mit Wissen zu tun haben, stellt sich ja auch weiterhin die Frage, ob Social Media für die Kommunikation nicht eine reine Zeitverschwendung darstellt. Daher die Frage: Social Media – Flut oder Segen für die Kommunikation in der Wissenschaft?

Frau Bönisch, von vielen Wissenschaftlern und Forschungseinrichtungen gibt es aktuell immer wieder Bedenken und Einwände, wenn es um das Potential und den Nutzen von Social Media für die Kommunikation geht. Sätze wie „Das ist doch überflüssig“ oder „Dafür habe ich einfach keine Zeit“ sind nicht gerade selten zu hören. Wie erklären Sie sich das?

Wenke Bönisch: Aus meiner Erfahrung in Gesprächen und in meinen Workshops ist es eine Mischung aus Unkenntnis der Materie „Social Web“ sowie daraus resultierenden Ängsten und Befürchtungen wie beispielsweise die Zeit- oder Datenschutz-Frage. Natürlich braucht Kommunikation im Internet, und nichts anderes ist Social Media im Kern, Zeit. Genauso wie Kommunikation mit den Kollegen im Institut, in Fachgremien oder in der schriftlichen Form wie Aufsätze, Monographien etc., Zeit braucht.

Letztlich soll die Entscheidung für oder gegen Social Media auf der Basis der Zielstellung (was will ich als Wissenschaftler damit erreichen?), der darauf beruhenden Strategie, die beispielsweise die Plattformauswahl beinhaltet, und dem Zeitmanagement beruhen. Dazu müssen Wissenschaftler sich einerseits grundlegend dem Social Web aufgeschlossen zeigen, denn eine gezwungene Kommunikation im Internet scheitert immer. Andererseits brauchen sie Kenntnisse oder eben auch eine gute Anleitung, Beratung durch entsprechend geschulte Wissenschaftskommunikatoren.

Darüber hinaus ist mit dem Aufkommen des digitalen Zeitalters ein Wandel in der Wissenschaftskommunikation generell festzustellen. Das Social Web knüpft die Bande zwischen den verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen im Informationsfluss enger. Davon sind auch wir Wissenschaftler betroffen. Waren und sind es wir letztlich bis heute noch zu sehr auf den Fokus Kommunikation mit unseres Gleichen, also Fachkollegen, fixiert, so drängen sich langsam quasi von der Seite interessierte Laien oder Journalisten hinzu. Wir werden durch das Social Web wieder stärker an unsere gesellschaftliche Aufgabe erinnert, aus unserem Elfenbeinturm geholt. Da entstehen dann spannende Projekte wie sie man unter dem Schlagwort „Citizen Science“ findet. Denn auch diese neuen Formen wissenschaftlicher Zusammenarbeit haben mit dem Social Web etwas zu tun.

Nach wie vor wissen viele Wissenschaftler in Forschungsorganisationen und Instituten hierzulande überhaupt nicht, welche Möglichkeiten tatsächlich von der Kommunikation im Social Web ausgehen, was die Wissensvermittlung und Öffentlichkeitsarbeit anbelangt. Tabula Rasa. Bahnt sich hier ein Paradigmenwechsel an?

Wenke Bönisch: Nun ja, die Frage ist verführerisch, sie mit ja zu beantworten. Ich denke jedoch, dass sich die aus dem Social Web ergebenden praktischen Veränderungen in der Wissenschaftskommunikation nicht so schnell bei der breiten Masse (!) der Wissenschaftler durchsetzen werden. Da werden noch einige Jahre ins Land gehen. Manchmal zweifle ich, ob es diesen gewünschten Wechsel (Wissenschaftler bloggen mehr, kommunizieren mehr über das Social Web auch mit Nichtwissenschaftlern) überhaupt geben wird. Weil es einerseits einen wirklichen Paradigmenwechsel in der Wissenschaftskultur voraussetzt, andererseits wir Befürworter uns auch von der Vorstellung verabschieden müssen, dass jeder Wissenschaftler das Social Web wie beispielsweise in Form von Bloggen nutzen sollte. Nicht jeder ist von seiner Persönlichkeit dazu geeignet. Da gibt es – wie auch schon vorher – die Wissenschaftler mit dem Kommunikationstalent und diejenigen, die ihre Fähigkeiten in anderen Bereichen haben.

Sie selbst arbeiten als promovierte Historikerin an der Schnittstelle von Verlagen, Doktoranden und wissenschaftlichen Institutionen und haben sich stark auf Wissenschaft und auf das Publizieren im digitalen Zeitalter spezialisiert. Wie kam es zu dieser Spezialisierung? Was waren bis dato auf diesen Weg wichtige Erfahrungen für Sie?

Wenke Bönisch: Als Quereinsteigerin in die Buch- und Verlagsbranche bin ich wie immer in solchen Fällen zufällig zu meiner beruflichen Tätigkeit gekommen. Angefangen hat alles mit der Gründung eines Wissenschaftsverlages eines Promotionskollegens 2008, dem ich sehr geholfen habe. Wir wollten gemeinsam einen Wissenschaftsverlag für Doktoranden gründen, dessen eine Säule auf Open Access-Publikationen beruht. Dort lernte ich die Grundlagen des Publizierens. Zugleich beschäftigte ich mich intensiv mit Open Access, elektronischem Publizieren, Wissenschaftskommunikation und Urheberrecht. 2010 machte ich mich dann als Freiberuflerin selbständig. Meine jetzigen Tätigkeits- und Interessenfelder sind eine logische Fortsetzung der Anfangsgeschichte.

Die bis heute wichtigste Erfahrung ist die eigene Tätigkeit als Wissenschaftlerin. Ich kenne beide Standpunkte sehr genau: die des Verlages und die der Wissenschaft. Ich weiß um die Ansprüche, Anforderungen und Notwendigkeiten und sehe mich daher an der Schnittstelle, in der ich zwischen den verschiedenen Parteien vermitteln möchte. Denn oft liegt die pragmatische Lösung dann doch im gemeinsamen Vorgehen.

Inwiefern unterscheiden sich die Möglichkeiten des Publizierens im digitalen Zeitalter von den traditionellen Möglichkeiten? Wo sehen Sie wesentliche Unterschiede? Können Sie dafür ein konkretes Beispiel benennen?

Wenke Bönisch: Das ist ein breites Feld. Es fängt mit der Frage nach dem Zugang (Open Access vs. Closed Access) an, geht weiter über die nach dem Format (Print vs. elektronisches Publizieren in seinen verschiedenen Variationen als reines PDF, als App, als eBook, als Blogartikel etc.), der Aufarbeitung, Präsentation und Verknüpfung der Daten, der multimedialen Darbietung (Einbindung von Videosequenzen in einem eBook), der Frage der Lizenzierung (klassisches Urheberrecht vs. CC-Lizenzen), der Schnelligkeit bei der Realisierung von Publikationen, des Feedbacks (Rezensionen vs. direkte Kommentarfunktionen), der Langzeitarchivierung, den Möglichkeiten der Bewerbung und Verteilung (Stichwort Social Web) usw.

Da ist so vieles im Fluß, noch im experimentellem Stadium, auch auf Verlagsseite. Auch im Vorfeld der Publikation, also im Reviewverfahren, werden mit Open Peer Review neue Wege beschritten und erste Erfahrungen gesammelt. Gleiches gilt für die Zeit nach der eigentlichen Publikation. Der Impact Factor und seine Auswirkungen werden aktuell heiß diskutiert. Neue Varianten wie Altmetrics stehen gerade in der Diskussion.

Mit Gerhard Schröder haben Sie im Frühjahr dieses Jahres ein Videointerview über das Potential und die Möglichkeiten von YouTube-Videos geführt. Können Sie dieses Beispiel auch einmal auf die Wissenschaftskommunikation beziehen? Warum sollte man sich als Wissenschaftler für das Medium Web-Video interessieren?

Wenke Bönisch: Youtube galt lange Zeit als eine Videoplattform für Musik- und Urlaubsvideos. Natürlich schaute man sich da auch Filme oder Reportagen an. Aber immer irgendwie unter dem inoffiziellen, privaten Zeichen. Youtube hat sich aber in den letzten Jahren massiv gewandelt. Ein Grund liegt darin, daß Google, zu dem Youtube gehört, aktuell seit der Einführung des sozialen Netzwerkes Google+ seine verschiedenen Dienste bündelt und so auch der Videoplattform selbst als zweitgrößte Suchmaschine im Internet zu neuen Funktionen und Aufgaben verhält. Youtube wird also kurz gesagt sehr intensiv weltweit genutzt.

Dort findet man als Wissenschaftler eben auch sein Publikum. Mit Webvideos, die von Forschungsergebnissen, über Porträts von Wissenschaftlern oder Interviews mit ihnen bis zu Videocasts reichen können, kann man in der Wissenschaftskommunikation sein Publikum schnell erreichen. Im Grunde ist die Idee ja nicht so neu. Wissenschaftssendungen verschiedener Coleur, also von populär bis streng wissenschaftlich, gab und gibt es ja im Fernsehen – teilweise mit riesigem Erfolg. Und genau so verhält es sich mit Webvideos. Der Vorteil gegenüber dem Fernsehen ist, dass man technisch nicht viel braucht. Eine Webcam, ein Mikrofon und die Schreibtischlampe zum Ausleuchten reichen schon aus, um ein spannendes Video herzustellen und dann auf Youtube hochzuladen. Wichtiger ist eigentlich das Konzept zum Video. Gut durchdacht kann es viele Zuschauen ansprechen und sich dann eben auch viral verbreiten.

Und was hat man als Wissenschaftler davon?

Wenke Bönisch: Ich will es mal an dem Beispiel Christian Spannagel, Mathematikprofessor an der Pädagogischen Hochschule in Heidelberg anschaulich machen. Er nutzt Youtube schon seit geraumer Zeit, indem er ganz einfach u. a. seine Vorlesungen aufzeichnet.

Die setzt er sowohl für die Lehre ein, als auch als Medium Mathematik, das jeweilige Thema und natürlich letztlich auch seine Person bekannt zu machen. Wenn man sich dann vorstellt, dass manche seiner Videos mehr als 20.000 mal angeschaut, weitergeteilt und kommentiert wurden, sieht man recht schnell, daß man mit dem Medium Webvideo potentiell mehr Leute als über einen Fachartikel oder auch eine Übungseinheit, die irgendwo auf der Institutswebseite versteckt ist, erreichen kann. Zudem erhält er gleich gutes, direktes Feedback von der Community, daß er auch als Hinweis für die Qualität seiner Lehre wie beispielsweise Verständlichkeit nutzen kann.

Oder Veranstalter nutzen die Technik der Webvideos zur Übertragung und Archivierung von Konferenzen oder Tagungen – nicht nur auf die einzelnen Vorträge beschränkt, sondern auch mit Interviewvideos von der Tagung an sich oder zur Vor- bzw. Nachbereitung. Oder man kann per Video Referenten hinzuschalten, die sonst einen weite Reise auf sich hätten nehmen müssen oder vielleicht auch kurzfristig eingesprungen sind. Die Möglichkeiten sind da vielfältig und bisher kaum ausgenutzt.

Der große Vorteil bei Webvideos liegt im Visuellen. Da wir Menschen vor allem viel und gerne visuell kommunizieren (Beispiel Straßenschilder, Urlaubspostkarten), kann man sein Publikum mit Videos einfacher und direkter erreichen. Der Dreh- und Angelpunkt ist meiner Meinung nach wie gesagt das Konzept, weniger die dahinter stehende Technik. Und da punktet Youtube mit seinem simplen Zugang und Aufbau ungemein.

Was mir außerdem bei Ihrer Reihe auf YouTube rund um das Thema Publizieren im digitalen Zeitalter aufgefallen ist, ist die Machart einzelner Videos. Diese unterscheiden sich z. B. stark von professionellen Unternehmensfilmen, wie man Sie aus der PR-Branche kennt, wenn in diesem Rahmen Personen interviewt werden. Es dominiert hier häufig die perfekte Oberfläche. Würden Sie Ihre Videos dagegen eher als ein offenes Experiment beschreiben?

Wenke Bönisch: Ja klar. Zudem sind meine Videos mit ganz einfachen Mitteln entstanden. Oft auch spontan aus einer Idee heraus. Oder sie sind „Nebenprodukte“ eines anderen öffentlichen Auftritts wie beispielsweise mein Vortrag auf der Schweizerischen Geschichtstagung in diesem Jahr, zu der ich als Referentin eingeladen war, selbst aber aus persönlichen Gründen nicht hinreisen konnte. Da hatten die Panelverantwortlichen und ich uns gemeinsam einen alternativen Weg ausgesucht. Tatsächlich war es ein Livevortrag per Skype. Sicherheitshalber hatte ich denselben vorher mit meiner Webcam aufgenommen. Dieser ist nun auf meinem Youtube-Kanal auch für Interessierte nach der Tagung zugänglich, quasi eine Form der Archivierung.

Die Spannbreite bei Webvideos reicht von professionellen Agenturfilmen mit hohem Budget bis zu Aufzeichnungen mit einfachen technischen Mitteln. Jedes hat seine Berechtigung und – das ist das Schöne – sein Zielpublikum. Letztlich erreiche ich mit meinen Videos auf anderen Wegen weitere Interessierte, auch zu einem späteren Zeitpunkt. Manchmal entstehen daraus plötzlich neue Verbindungen, Kontakte. Daher meine Aufforderung an die Wissenschaftler: „Trauen Sie es sich mit Webvideos zu arbeiten. Probieren Sie einfach mal das Medium aus. Lassen Sie Ihre Phantasie spielen!“.

Folgender Anschlussgedanke: Aus Erfahrung würde ich das Social Web immer auch als ein offenes Feld für eigene Formatexperimente im Wissensbereich beschreiben. Trial and error inbegriffen. So hat der elektrische Reporter Mario Sixtus beispielsweise seine früheren Videos in verschiedene (Lern-)Phasen unterteilt. In Deutschland leben wir aber eher in einer Kultur, in der Fehler und Experimente tendenziös ausgeschlossen werden (es sei denn in kontrollierter Form in Laboren und empirischen Untersuchungen) und in der Perfektion und permanente Optimierung den Ton angeben. Wie passt diese Tendenz zu der Forderung, sich mehr nach außen hin zu öffnen – gerade auch in der Wissenschaftskommunikation via Social Web?

Wenke Bönisch: Eigentlich ist es doch ganz menschlich, Fehler in der Öffentlichkeit zu vermeiden. Wir versuchen doch immer nach außen gut da zu stehen: der perfekte Aufsatz, die glanzvolle Dissertation, die gutbesuchte Ausstellung, die lebendige Präsentation usw. Zunächst ist das ja auch richtig, wenn dadurch Fehler, die beispielsweise auf Schlampigkeit, ungenaue Vorbereitung etc. beruhen, vermieden werden. Letztlich hat es ja auch etwas mit Respekt vor dem eigenen Publikum zu tun.

Anders sieht es hingegen mit dem Experimentieren mit neuen Formaten, Kommunikationswegen aus. Oft fängt man da bei Null an, muss erst die notwendige Erfahrung mit den Tools, mit ihrer Wirkung sammeln. Aber auch da stürzt man sich nicht unvorbereitet ins Abenteuer oder gibt alles von sich preis. Da wird zunächst im Kleinen geübt (beispielsweise ein Blog, dessen Beiträge beispielsweise erst einmal auf privat gestellt sind), bevor man sich auf die große Bühne 😉 wagt. Ich sehe das weniger problematischer und warne davor, hier einen meiner Meinung nach künstlichen Graben zwischen Social Web Kommunikation = offenes Experimentierfeld mit Möglichkeit, „unbestraft“ Fehler zu machen gegenüber dem traditionellen Wissenschaftsformen mit seinem Perfektionsanspruch aufzumachen.

Natürlich bietet das Social Web aufgrund seiner vielfältigen Tools viel Freiraum zum Experimentieren, aber wie gesagt kann man da auch erst einmal kleine Schritte gehen. Und letztlich ergeht es wohl jedem Wissenschaftler auch schon im traditionellen Arbeiten so, daß er mit erstauntem oder vielleicht sogar peinlichem Blick nach mehr als 10, 20 Jahren auf seine ersten Aufsätze blickt und dabei „Oh Gott, das hast du geschrieben?“ denkt ;-).

Abschließende Frage: Wie betrachten Sie persönlich die Zukunft der Wissenschaftskommunikation? Benötigen Wissenschaftler zukünftig noch Verlage und Buchhändler? Oder ist das eigentlich nicht längst schon überflüssig?

Wenke Bönisch: Oha, eine Frage, die mich immer wieder beschäftigt. Interessanterweise hätte ich Ihnen vor drei Jahren als euphoristischer Jungspund 😉 noch recht positiv gestimmt geantwortet, dass Wissenschaftler in Zukunft keine Verlage mehr brauchen werden. Nun sehe ich das Ganze etwas differenzierter.

Ich denke, dass sich Verlage sehr wandeln werden, vielleicht auch in eine Form, die mit der heutigen nur noch wenig zu tun haben wird. Aber dennoch wird es auch in Zukunft – so mein Laienblick in die Glaskugel 😉 – Unternehmen geben, die Verlagsdienstleistungen anbieten – entweder eben Verlage oder Agenturen bzw. Freiberufler. Denn die Aufgabe von Wissenschaftler ist es nicht, ihre Publikationen selbst druckfähig zu machen. Dazu sind sie eben Laien ohne Ausbildung, Kenntnisse und Erfahrungen in Satz, Layout, elektronischem Publizieren, Auslieferung, Buchhaltung etc. Sie sollen forschen, schreiben und über ihre Arbeit kommunizieren, für das Handwerk Publizieren gibt es andere Fachkräfte. Nicht umsonst basiert die Verlagsarbeit auf mehr als 500 Jahren Erfahrung ;-).

Spannend wird es eher, wie das Gefüge Publikationsmarkt und seine Teilnehmer in 10, 15 Jahren aussehen wird. Werden Bibliotheken immer mehr zu Verlagsdienstleistern, wie schon manche Tendenz jetzt dafür spricht? Oder werden Universitäten in eigenen Abteilungen diese Aufgabe übernehmen? Werden Verlage, vor allem die mittelständischen, es schaffen, den Sprung ins elektronische Publizieren erfolgreich zu meistern? Denn damit ist eine große Investition in dafür notwendiges Personal mit entsprechenden Knowhow verbunden, gepaart mit der dafür notwendigen Zeit zum Erfahrungssammeln und den auftretenden wirtschaftlich schlechteren Zeiten, wenn sich die finanziellen Investitionen noch nicht ausgezahlt haben.

Auf jeden Fall erleben wir beim Publizieren und Kommunizieren einen historischen, massiven, ja vielleicht sogar revolutionären Wandel, der nicht von heute auf morgen, sondern sich über einen längeren Zeitraum vollzieht. Und an diesem Wandel sind eben die unterschiedlichsten Gruppen (Wissenschaftler, Kommunikatoren, Verlage, Bibliotheken, Leser) beteiligt. Nun kommt es eben darauf an, wer seine Wünsche und Anforderungen klar formuliert und sich wie einbringt. Seitens der Wissenschaftler ist da noch einiges zu tun.

Das Interview führte Marcus Klug mit Dr. Wenke Bönisch.

Dr. Wenke Bönisch arbeitet heute nach einer beruflichen Station in einem Wissenschaftsverlag (Autorenbetreuung, Satz und Social Media) als Freiberuflerin u. a. für den Ulmer Verlag, für die Frankfurter Buchmesse sowie für den Digitalisierungsdienstleister Editura im Social Media Bereich. Neben Social Media beschäftigt sie sich mit den Themen elektronisches Publizieren, Wissenschaft, Open Access und Neue Medien. Zu ihren entsprechenden Projekten hält sie auch Workshops, Vorträge und Seminare. Unter den Namen @digiwis twittert sie (fast) täglich. Auf ihrer Website http://digiwis.de bloggt sie zu ihren Tätigkeitsschwerpunkten.

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