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Digitaler Wandel: Flexibilität als Kernkompetenz

In einer Studie von Campusjäger wurden im März 2017 deutschlandweit 1.000 Studenten zu den Chancen auf dem Arbeitsmarkt der Zukunft befragt. Die Befragen sind sich sicher: Der technologische Wandel verändert die Welt in rasantem Tempo – auch die Arbeit: Berufe verschwinden, neue entstehen. Es wird über unseren beruflichen Erfolg entscheiden, wie schnell und flexibel wir auf solche Veränderungen reagieren und uns neues Fachwissen aneignen.

Der digitale Wandel wird unsere Arbeit von Grund auf umkrempeln. Manche Experten rechnen damit, dass in 45 Jahren Künstliche Intelligenz dem Menschen in fast allen Bereichen überlegen sein wird. Elon Musk befürchtet, dass dies sogar schon im Laufe der nächsten 30 Jahre der Fall sein könnte. Genaue Aussagen lassen sich über einen solchen Zeitraum aber nicht treffen, vor allem da Entwicklung und Forschung nicht linear fortschreiten. Tendenziell nimmt die Geschwindigkeit immer mehr zu, aber wichtige Durchbrüche können auch mal auf sich warten lassen. Dass es aber nicht spurlos an uns vorübergehen wird und wir uns auf drastische Veränderungen in naher Zukunft einstellen müssen, darin ist man sich einig.

Technische Lösungen gibt es bisher vor allem für einfache Probleme. Gerade Routinetätigkeiten können problemlos von Maschinen übernommen werden. Die meisten Menschen bewegen sich zwar in komplexen Aufgabenfeldern, bestehend aus vielen verschiedenen Teilaspekten, die so noch keine Maschine übernehmen kann. Aber auch daran arbeiten Forscher und Entwickler, denn komplexe Sachverhalte lassen sich in vielen Fällen in einfache Teilaspekte zerlegen und sind entsprechend maschinell lösbar. Langfristig bleibt davor kein Job verschont und bereits jetzt gibt es Softwarelösungen, die beispielsweise Management-Aufgaben übernehmen können.

Arbeit immer und überall

Außer der Automatisierung bietet der digitale Wandel aber noch weit mehr Potential. Seit der ersten E-Mail hat sich viel getan. Und was für uns in unserer Freizeit alltäglich geworden ist, ist auch aus der Arbeit nicht mehr wegzudenken: Kommunikation rund um die Uhr. Mehr als einen Internetzugang braucht es heute schon nicht mehr, und man kann in vielen Berufen von überall auf der Welt arbeiten. Das birgt natürlich auch das Risiko, immer auf geschäftliche Nachrichten zu antworten.

Um dem entgegenzuwirken, sollten Arbeitgeber und -nehmer versuchen, ein Ziel und einen Rahmen festzulegen, in dem die Arbeit auf individuelle Bedürfnisse abgestimmt werden kann. In diesem Rahmen können sich Arbeitnehmer selbstbewusst bewegen, die Prioritäten der einzelnen Aufgaben ordnen und entscheiden, wann und wo sie arbeiten. Mit positiven Auswirkungen auf die Arbeit: Mitarbeiter, die selbst Ort und Zeit ihrer Arbeit bestimmen können, sind zufriedener. Zufriedene Mitarbeiter wiederum sind produktiver und fördern den Erfolg des gesamten Unternehmens. Jeder Arbeitgeber sollte demnach daran interessiert sein, seinen Mitarbeitern zumindest ein Mindestmaß an freier Gestaltung zu gewähren und individuelle Bedürfnisse zu berücksichtigen.

Anpassen, um zu gewinnen

Die Evolution der Arbeitswelt fordert Arbeitnehmer dazu auf, Veränderungen wahrzunehmen und sich ihnen anzupassen. Arbeitnehmern wird dabei vor allem eines abverlangt: Flexibilität. In Sachen Ort und Zeit der Arbeit, aber auch was das Aufgabenfeld selbst angeht. Wer sich regelmäßig weiterbildet und über den Tellerrand schaut, hat gute Chancen, oben auf zu bleiben. Davon sind auch viele Studenten überzeugt, wie sich in einer Umfrage von Campusjäger zeigt. 1.000 Studenten wurden nach ihren Einschätzungen gefragt, wie sich der digitale Wandel auswirken wird. Knapp ein Fünftel hält vor allem Technik- und Informatik-Kenntnisse für wichtige zukünftige Fähigkeiten – unabhängig von der Branche. In einer komplett vernetzten und digitalen Arbeitsumgebung ergibt es auch nur Sinn, dass Arbeitnehmer mit den entsprechenden Grundlagen vertraut sind.

Die angehenden Absolventen stellen sich zudem darauf ein, dass im Zuge der Digitalisierung nicht nur diese Kompetenzen in den Vordergrund treten. Auch Hard-Skills müssen angepasst werden. Auch so manche Soft-Skills die bisher eher als Pluspunkt galten, gewinnen an Relevanz. Kreativität, Empathie, Kommunikations- und damit auch Verhandlungsgeschick, um nur einige zu nennen. Fähigkeiten, die nicht auf Zahlen oder Logik beruhen und mit denen sich Maschinen wohl noch eine Zeit lang schwertun werden. Denn Sozialkompetenz ist viel mehr als nur die Fähigkeit, Menschen zu verstehen und mit ihnen zu kommunizieren. Auf Mitmenschen emotional eingehen, sich in andere hineinversetzen und Konflikte lösen – das wird uns so schnell kein Roboter abnehmen.

Die Arbeit befindet sich im Wandel und wird sich auch immer weiter verändern. Zum ersten Mal in der Geschichte können wir nicht sagen, wie die Welt in 50 Jahren aussehen wird – zu ungewiss sind die Entwicklungen. Aber es ist nicht der erste Wandel, mit dem wir uns konfrontiert sehen und auch diese Phase können wir aktiv durch Gesellschaft und Politik selbst gestalten. Wir dürfen uns nur nicht auf unserem bisherigen Wissen auszuruhen, sondern müssen wissbegierig neue Technologien und Strategien aufgreifen.

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